Liebe Leserin, Lieber Leser,
in der heutigen Ausgabe der Frage der Woche möchte ich Ihnen eine Reihe von Fragen stellen, da Fragen die Qualität Ihres Lebens bestimmen. Fragen eignen sich dazu Ihnen dabei zu helfen sich neu zu fokussieren und einen veränderten Blick auf Ihr Leben und Ihren Alltag zu werfen. Fragen, Provozieren auch, und wie die Psychologie im Laufe der Jahre festgestellt hat, so ist Provokation oftmals eine große Hilfe um Veränderungen einzuleiten. Also lassen Sie mich Ihnen ein paar provozierende Fragen stellen.
Haben Sie sich schon einmal dazu entschieden, ein Projekt zu verschieben oder abzusagen, von dem Sie wussten, dass es starkes Potenzial hat, Ihr Leben oder Ihren Beruf erheblich zu bereichern und Ihre Lebensqualität stark zu verbessern, weil Sie dachten, es ist nicht die „richtige Zeit“ dafür? Können Sie sich daran erinnern, was der Auslöser für diesen Gedanken war? Waren es die nicht verfügbaren Mittel? Oder waren die Bedingungen nur noch nicht optimal in diesem Moment?
Vielleicht ist es auch jemandem gelungen Ihnen zu beweisen, dass es die falsche Zeit ist und wie lächerlich Ihre Idee ist und somit Ihr gesamtes Verhalten zu dem Zeitpunkt war. Und wenn ein wirtschaftlicher Aufschwung einsetzte und der Absatz sich endlich verbesserte, wenn endlich Geld hereinkam oder wenn diese „toxische Person“ aus Ihrem Leben verschwunden war und Sie nicht mehr davon abhalten konnte von Ihrer Idee, was ist dann aus Ihrer erstaunliche Gelegenheit, die Sie vor einer Weile hatten, geworden? War diese Idee/dieses Projekt noch eine Überlegung wert oder war die ursprüngliche Dynamik, die Sie hatten, verschwunden?
Wenn Ihr Instinkt Ihnen sagt, dass die Schaffung von etwas oder jemandem bestimmten zu treffen Ihnen zweifellos einem Mehrwert in Ihrem Leben bringen wird, warum sollten Sie beginnen Beweise gegen das sammeln – gegen Ihre ursprüngliche Idee oder Ihr Projekt? Warum sollten Sie sich dazu entschließen eine Reihe von Rechtfertigungen zu konstruieren, um genügend Gründe zu finden, weshalb Sie es nicht wert sind oder warum es nicht möglich sein sollte? Letztendlich sind Sie der/die einzige Verantwortliche für das Außerkraftsetzen Ihres Bauchgefühls – Ihrer inneren Stimme. Doch warum sollten Sie einen solchen Weg beschreiten? Welche Gründe könnten Sie so einem Weg beschreiten lassen? Wen würden Sie auswählen, der Sie dazu zwingt etwas zu ignorieren von dem Sie wissen, dass es lohnend ist für Sie und Ihr Leben? Wer könnte nicht wollen, das Sie zu glänzen? Wer würde Sie sofort zurückweisen, wenn Sie es wagen, würden ein wenig aus der Masse hervorzustechen?
Nach der Masse richten – eine attraktive Alternative?
Darf ich Sie einladen einmal wahrheitsgetreu zu beobachten, wie es in Ihrer Umgebung derzeit aussieht? Seien Sie ehrlich zu sich selbst: Die meisten Menschen sind umgeben von einer großen Mehrheit von Menschen, die meist weniger (selten gleich viel) anstreben, als sie selbst. Und die Motivation im Leben der meisten dieser Menschen ist es oft das Leben einfach so zu ertragen, wie es ist. Veränderung, Erschaffung und Ehrgeiz sind Terminologien, die meist völlig inexistent sind innerhalb der jeweiligen Lebensumstände dieser Gruppe von Menschen. Alle Formen der Inspirationen, vor allem die geistigen, werden versucht zu zerschlagen, da der Status quo in dem diese Menschen Leben, auch wenn dieser sie nicht wirklich glücklich macht, ihnen zumindest eine Illusion von Sicherheit vermittelt und diesen Menschen „komfortabel“ scheint, da sie gewohnt sind, innerhalb der gesetzten Grenzen ihr Leben zu leben. Aus diesem Grunde versuchen die meisten Menschen, auch wenn sie immer wieder bekunden, dass sie möchten, dass es Ihnen besser gehen soll, Sie doch zurückzuhalten und neuen Ideen, die wesentlich anders sind, als das was sie kennen, ein vorzeitiges Ende zu setzen. Aus diesem Grunde wird oft auch jeder Schritt den jemand unternehmen möchte um aus dieser Gruppe „auszubrechen“, als ein direkter Angriff gegen die Gruppe selbst betrachtet. „Wie kannst du nur denken Du seist so anders?“ „Wer denkst du bist du?“ Wie oft haben Sie diese Worte zu hören bekommen um Sie zu entmutigen, nur weil Sie es gewagt haben Sie selbst zu sein? Und als Ergebnis dieser „Konfrontation“ fragen Sie sich einmal wie viele Male haben Sie darauf verzichtet Sie selbst zu sein, nur um den Erwartungen der Masse zu entsprechen? Wollen die meisten Leute wirklich hören, dass Sie ein florierendes und tolles Leben führen oder glauben Sie das sie lieber von Ihnen detailliert hören würden, wie schwierig Ihr Leben im Moment ist?
Interessant ist, dass die Aussicht darauf eine Chance zu haben eine Erfolgs-Geschichte zu duplizieren, andere Menschen nicht automatisch dazu stimuliert und motiviert sich in eine neue Richtung zu bewegen und ihre Einschränkungen zu überwinden. Solch eine Chance würde in der Tat bei den meisten Menschen nur die Höhe der Veränderungshemmung wachsen lassen, da diese Chance zwangsläufig dazu beitragen, würde den Status quo und die darin geglaubte Ruhe zu durchbrechen – und das ohne 100 % Garantie auf Erfolg. Deshalb hat es sich in unserem Kulturkreis auch zu einer Art Volkssport entwickelt alle mögliche Informationen zu sammeln, die den Sturz eines anderen Menschen, der sich aufgemacht hat mehr aus seinem Leben zumachen. Dies ist eine Handlung und eine Einstellung, an der die Massen sich ergötzen und Freude beziehen können. Deshalb denken die meisten Menschen, dass außerhalb ihres gewohnten Umfelds/Lebens, sich Not und Bedrängnis und Probleme befinden und nur wenn sie in ihrer vermeintlichen „Komfortzone“ verweilen, sie Sicherheit und Komfort erfahren können. Damit haben sie letztlich eine Art Werkzeug in Händen, welches es ihnen erlaubt sich etwas besser zu fühlen, auch wenn ihre eigenen Lebensumstände gar nicht so sind. Dies ist ein Teufelskreis, der einen Mechanismus geschaffen hat, in dem sich heutzutage eine bedeutender Teil unserer Gesellschaft befindet, denn dieses Denken und diese Komfortzone schaffen sich alle Menschen auf allen Ebenen unserer Gesellschaft. Der einzige Unterschied ist, dass je niedriger die soziale Herkunft ist, desto offensichtlicher die Mechanismen und desto einfacher die Manipulation der Masse.
Das Schizophrene daran ist jedoch, das der Versuch sich selbst zugunsten der Masse/des eigenen Umfelds „aufzugeben“ zwar auf den ersten Blick die Masse zu befriedigen scheint, letztlich aber Sie selbst nur unzufriedener macht. Dies führt schließlich dann nur dazu, dass die Gefahr besteht, das Sie selbst zu einer starken Kraft der Masse werden und ebenfalls anderen ihre Ideen ausreden werden. Ein Prozess, vor dem sich Menschen auf Dauer nur mit enormen Kraft- und Energieaufwand „schützen“ können – denn entziehen kann man sich dem Einfluss nicht, solange man sich diesem Einfluss aussetzt. Ein Beispiel verdeutlicht dies sehr anschaulich. Wenn Sie in ihrem nächsten Urlaub einmal in eine Hafenstadt fahren und beobachten, wenn die Fischer zurückkehren von ihren Fangfahrten, so achten Sie einmal, wie die Fischer die Körbe mit Krebsen absichern, damit diese nicht herauskrabbeln. Sie werden feststellen – gar nicht. Warum? Nun es ist nicht nötig, denn es liegt in der Natur der Krebse, dass die die unten im Korb sind automatisch die über ihnen liegenden Artgenossen mit ihren Scheren festhalten, da es in ihrer Natur liegt. Und so halten sie sich alle gegenseitig fest und hindern sich letztlich daran einfach aus dem Korb zu krabbeln und in Freiheit zu gelangen.
Es ist verständlich, das sich „mit anderen zu verstehen“ und „sich einzufügen“ zwei (angeblich) wichtige Komponenten sind, um sich in ein bestimmtes Umfeld erfolgreich zu integrieren, aber ist es gleichzeitig auch wert sich von sich selbst zu „scheiden“ und seine eigenen Ideale, Ideen, Projekt aufzugeben? Sollten Sie wirklich weiterhin alles was Sie vertreten und wofür Sie stehen leugnen und korrodieren, sodass Sie ein Vollzeit-Mitglied der Herde sein können? Es ist eine, für viele Menschen nicht einfache, Entscheidung, denn Sie haben die Wahl sich zu verweigern, und damit von der Masse (ihrem Umfeld) gegeißelte, gezüchtigt und / oder isoliert zu werden oder, unabhängig davon was andere wollen, so zu sein, wie Sie sein wollen. Die meisten Menschen fokussieren sich nicht auf diese Wahl und ergeben sich in der Entscheidung, die die Masse für sie trifft. Sie ergeben sich ihrem „Schicksal“ und vegetieren ihr Leben lang vor sich hin, während sie vorgeben, dass Sie sich rechtschaffen in die Gesellschaft eingefügt haben. Doch ist es das, was das Leben aus macht? Ist es das, wie „Erfolg“ in Ihrer eigenen Definition tief in Ihrem Inneren aussieht? Ist es das Ansammeln von einzelnen Artefakten, die eine Gesellschaft bestimmt, um in deren Augen und Urteilen „erfolgreich“ gewesen zu sein, weil Sie sich aufgegeben haben und sich einfach in den Dienst der Gesellschaft gestellt haben?
Haben Sie das Recht zu wachsen, ohne jedermann um Erlaubnis zu fragen?
Wie viele Male haben Sie zu sich selbst gesagt der gedacht: „Ich kann es mir nicht leisten“? Ist diese Aussage heute ein wesentlicher Bestandteil Ihres Lebens? Wenn dies der Fall ist, wie fühlen Sie sich dabei? Sind Sie plötzlich erfüllt von dem Wunsch nach Veränderung und Dynamik? Oder neigen Sie dazu sich selbst davon zu überzeugen, dass es nichts gibt, was Sie im Moment tun könnten, da Sie ja nicht haben, was erforderlich ist, um es sich leisten können? Vielleicht ist die laute und klare Behauptung, dass man es „sich nicht leisten kann“ in Wirklichkeit ein wunderbarer Weg, um sich zwischen Hunderte von Millionen von Männern und Frauen einzureihen, die genau denselben Satz wählen und den gleichen Weg gehen? Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht was erforderlich ist um sich ein neues Umfeld zu schaffen – um neue Freunde zu finden?
Stellt sich die Frage, woher kommt „Ich kann es mir nicht leisten“? Wenn Sie sich einen ehrlichen Blick auf Ihre Umgebung gestatten, werden Sie einige Elemente der Antwort auf diese Frage schnell erkennen. Glauben Sie, dass das Gras, das außerhalb Ihres Fensters wächst, jemanden um Erlaubnis bittet, um wachsen zu dürfen? Und sobald es gemäht wurde, glauben Sie es bittet jemanden erneut darum wachsen zu dürfen? Wenn jemand über das Gras geht und es niedergedrückt wird durch das Gewicht, glauben Sie es bleibt einfach geknickt liegen oder wird es nach einer Weile wieder wachsen? Was würde passieren, wenn Sie dieselbe Perspektive wie das Gras wählen würden? Warum direkt aufgeben beim kleinsten Anzeichen eines Hindernisses auf Ihrem Pfad? Was wäre anders, wenn nichts oder niemand die Macht hätte, uns daran zu hindern zu wachsen und zu blühen? Was würde passieren oder sich verändern, wenn Sie niemanden um Erlaubnis fragen müssten, um zu scheinen und zu glänzen? Denken Sie an die Geschichte mit den Krebsen im Korb und führen Sie sich in Erinnerung, dass die meisten Menschen umgeben sind von Menschen, die so sind wie die Krebse im Korb. Welchen Sinn würde es machen einen Krebs um Erlaubnis zu fragen den Korb verlassen zu dürfen? Der andere Krebs könnte nicht gegen seine Natur handeln. Oder etwas deutlicher formuliert: welchen Sinn würde es machen einen anderen Menschen zu fragen, der für sich beschlossen, hat er will nicht wachsen und er will sich auch nicht verändern, ob Sie sich verändern sollen?
„Ich kann es mir nicht leisten“ ist die Ausdrucksform der totalen Abneigung gegen jede Form von Veränderung. Es ist eine Hymne, die geschrieben wurde, um die Welt der „Couch Potatoes“ zu verherrlichen.
Nehmen Sie sich also direkt im Anschluss an diese Frage der Woche einmal ein paar Blätter Papier oder Ihren Computer zur Hand und schreiben Sie einmal auf was Sie tun würden, wenn Sie niemanden um Erlaubnis bitten müssten und wenn es keine Limitierungen gäbe.
Sie haben die Wahl….im Korb bleiben oder den Korb verlassen. Treffen Sie Ihre Wahl sorgfältig.
Herzlichst,
Ihr Nuno F. Assis