Liebe Leserin, Lieber Leser,
nachdem wir in der letzten „Frage der Woche“ begonnen haben, uns einmal genauer anzusehen wie man das Beste aus einem Schicksalsschlag macht , möchte ich mit Ihnen in dieser Woche einen kurzen Exkurs unternehmen, bevor wir dann in der kommenden Woche uns wieder mit den weiteren Erkenntnissen aus einem Schicksalsschlag befassen. Gleichzeitig möchte ich mich für die vielen Genesungswünsche bedanken, die mich auf den unterschiedlichen Kommunikationskanälen erreicht haben. Es ist bewegend zu lesen, welche Schicksalsschläge in ihren Leben geschehen sind und wie Sie damit umgegangen sind. Doch warum in dieser „Frage der Woche“ ein Exkurs?
Durch die Coachingarbeit mit Menschen und viele Gespräche auf Seminaren und Vorträgen, habe ich erleben können, dass Schicksalsschläge für viele Menschen ein Grund sind aufzugeben. Sich selbst, ihr Leben und/oder Familie und Freunde. Und auch wenn manche Schicksalsschläge härter sind als andere, so beinhaltet doch jeder Schicksalsschlag eine Menge Erkenntnisse und Lehren für uns selbst. Die Kunst besteht darin, diese Erkenntnisse zu entdecken und durch den Schmerz durch zu gehen um am anderen Ende wieder ins Leben eintreten zu können. Stellen Sie sich Schmerz wie einen Raum vor, in dem man eintritt, den man aber nicht mehr durch die selbe Tür verlassen kann, durch die man hineingekommen ist. Viele Menschen versuchen jedoch genau das und stellen fest, das sie im Schmerz verhaftet bleiben und ihn nicht mehr so einfach los werden.
Das Geheimnis dabei ist zu verstehen, dass zusätzlich zum Schmerz den wir empfinden (zum Beispiel durch einen Schicksalsschlag) noch die Angst vor der Ungewissheit hinzukommt. Ungewissheit vor dem was uns nun als Nächstes erwartet in unserem Leben. Ungewissheit wie es in Zukunft weiter gehen soll. Ungewissheit, wie man das alles ohne den verlorenen Menschen schaffen soll. Und vor dieser Ungewissheit haben wir Angst.
Wenn Sie sich nun das Bild mit dem Raum noch einmal ins Gedächtnis rufen, so können Sie diese Angst vor der Ungewissheit auch darin wiederfinden. Es ist die Angst in den Raum hineinzutreten ohne zu wissen was einen erwartet. Die Angst die Tür, durch die man hineingekommen ist, loszulassen und in einen Raum hineinzugehen, von dem man nicht weiß wie lange oder wie groß er ist. Doch wie bereits der berühmte Autor Paulo Coelho in seinem Roman „Elf Minuten“ beschrieb, so können Sie den Raum nur durch die Tür verlassen, die am anderen Ende des Raumes sich befindet. Und um dort hinzu gelangen ist es notwendig den Raum zu durchqueren. Also übertragen auf den Schmerz, bedeutet dies die eigene Angst vor der Ungewissheit zu überwinden und sich in den Schmerz hineinbegeben. Auch wenn dies bedeutet einen Reise zu beginnen, die uns durch Ängste und Ungewissheit führt und uns letztlich an den Punkt bringt, an dem wir uns mit unserem Schmerz und unserer Angst auseinander setzen müssen.
Ja, manche Menschen versuchen sich diesen Ängsten und der Ungewissheit nicht zu stellen und bleiben an der Tür „kleben“, durch die sie den Raum des Schmerzes betreten haben. Versuchen immer und immer wieder durch diese Türe zu entkommen und merken dabei, dass es immer nur noch mehr weh tut und es ihnen nicht gelingt. Manche Menschen verlassen nach einem Schicksalsschlag diesen Raum nie wieder und der Rest ihres Lebens ist dadurch geprägt. Andere wiederum versuchen sich den ungewollten Aufenthalt in diesem Raum so angenehm wie möglich zu gestalten, in dem sie sich versuchen mit Rauschmitteln, Alkohol oder anderen Formen des Exzesses abzulenken. Manche Menschen holen sich professionelle Hilfe, die sie beim Durchqueren des Raumes begleitet und ihnen dabei hilft zum Ausgang zu gelangen – der Tür am anderen Ende des Raumes. Und manche Menschen gehen diesen Weg durch den Raum alleine.
Interessant ist die Beobachtung, dass uns dies meist unbewusst bewusst ist, wenn es um schwere schmerzhafte Schicksalsschläge in unserem Leben geht. Doch was ist mit den Schicksalsschlägen, denen wir begegnen und die nicht eine große dramatische Wirkung auf den ersten Blick haben?
Erraten Sie einmal, was ich meine.
Fehler, Versäumnisse und Missverständnisse – wir alle habe diese Dinge in unserem Leben.
Jeder von uns.
Sie. Ich. Jedermann.
Jahrelang hatte ich in meinem Leben als Unternehmer Schwierigkeiten unterschiedlicher Art. Aufgrund meiner Gewohnheiten und meinem Mangel an Aktivitäten war ich oft nicht in der Lage, auch nur wenige Mark (damals hatten wir noch als Währung die D- Mark) zu verdienen.
Viele Menschen um mich herum sagten damals zu mir, ich solle doch aufgeben. Sie meinten, das Unternehmer sein würde keinen Sinn machen und es sei viel wichtiger, einen gesicherten Job zu haben. Selbst meine eigene Familie begegnete mir damals mit den Worten „eines Tages wirst Du in einer Fabrik stehen und in der Nachtschicht am Fließband arbeiten, so wie manche von uns das auch tun“.
Doch ich ließ mich davon nicht abbringen. Auf keinen Fall. Je mehr diese Menschen mir das „Schreckensszenario meines Lebens“ aufzeichneten, desto klarer wurden mir die folgenden Gedanken.
Wir sind nicht unsere Versäumnisse. Wir sind nicht unsere Fehler. Wir sind nicht unsere Missverständnisse und auch nicht unsere Aufschieberitis.
Wir sind nicht unsere Vergangenheit.
Jeder Mensch im Leben, wirklich fast jeder Mensch, wurde im Laufe seines Lebens einmal durch Ereignisse oder das Leben selbst niedergeworfen oder niedergeschlagen.
Haben Sie sich schon einmal bei dem Gedanken ertappt:
„Ich bin nicht genug“?
Oder „Verdiene ich es erfolgreich zu sein?“
Oder „Bin ich es wert und verdiene ich es, glücklich zu sein?“
Frage: Woher um Gottes Willen haben Sie all dieses „Zeug“?
Hier ist die Wahrheit über Sie selbst.
SIE wurden geboren um großartig zu sein. (Wiederholen Sie das doch direkt jetzt einmal laut: „Ich wurde geboren um großartig zu sein!“) Sie wurden geboren, um über Ihr Leben zu bestimmen und es zu lenken.
Sie sind nicht Ihre Versäumnisse, Ihre Fehler oder all die Dinge, die Sie nicht getan haben. Keine Chance.
Schließen Sie gleich einmal Ihre Augen. Und je mehr Sie sich innerlich sträuben die folgende Übung zu machen, desto wichtiger ist sie für Sie.
Schließen Sie Ihre Augen. Wie würde Ihr Leben jetzt aussehen, wenn Sie es sich in Gedanken wirklich vorstellen? STELLEN SIE SICH DAS JETZT EINMAL VOR.
Wie würde Ihr Leben jetzt aussehen, wenn Sie es sich im Gedanken wirklich vorstellen?
Fallen Sie dabei nicht auf die allgemein gültigen Regeln herein, die andere für uns aufgestellt haben. Seien Sie ehrlich zu sich selbst.
Wie würde Ihr Leben jetzt aussehen, wenn Sie es sich im Gedanken wirklich vorstellen?
In Ihrer Vorstellung – Wer möchten Sie gerne sein?
Was würden Sie gerne haben?
Wissen Sie, es gibt ein Geheimnis im Leben. Das möchte ich jetzt mit Ihnen teilen.
Ein außergewöhnliches Leben – ja ein großartiges Leben – beginnt mit einem Bild Ihrer Zukunft in Ihren Gedanken.
Ja, es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Gedanken Wirklichkeiten erschaffen können. Dafür gibt es unzählige Studien und naturwissenschaftliche Beweise.
Kämpfen Sie sich also durch den Nebel, der Sie davon abhält wirklich Sie selbst zu sein. Kämpfen Sie wirklich.
Ihr Glück, Ihre Lebensfreude, Ihre Lebensqualität liegen genau vor Ihnen. Und diese Dinge wünschen sich viel mehr Sie, als Sie sich diese Dinge wünschen.
Ja Sie haben richtig gelesen. Lesen Sie es noch einmal.
Ihr Glück, Ihre Lebensfreude, Ihre Lebensqualität liegen genau vor Ihnen. Und diese Dinge wünschen sich viel mehr Sie, als Sie sich diese Dinge wünschen.
Lassen Sie mich Ihnen an dieser Stelle erzählen, wie es mir damals erging, als ich all die Schwierigkeiten konfrontieren musste und nicht wusste wir es weitergeht. Es gab damals eine Sache, die mir dabei außergewöhnlich geholfen hat.
An einem bestimmten Punkt habe ich verstanden, dass es im Leben nicht immer darum geht die Dinge richtig zu tun, sondern darum die richtigen Dinge am laufen zu halten.
Noch einmal, denn doppelt gesagt hat die dreifache Wirkung.
Es geht im Leben nicht darum, die Dinge richtig zu tun, sondern die richtigen Dinge am laufen zu halten.
Weiterzumachen, wenn man vom Leben niedergestreckt wurde. Und glauben Sie mal sicher, dass ich einige harte Schläge in meinem Leben habe einstecken müssen, die mich niedergestreckt haben.
Und ja- man glaubt jedes Mal wenn man wieder einen vom Leben „voll auf die Fresse“ bekommen hat, und am Boden liegt, dass es schwer ist wieder aufzustehen. Oder gar unmöglich.
Sie kennen mich heute, wie ich heute auf der Bühne stehe, in Coachings mit Ihnen spreche oder in meinen Blogs zu Ihnen schreibe. Doch ich war nicht immer der, der ich heute bin. Nein. Da gab es den jungen Mann, der im Alter von 18 Jahren sehr, sehr viel Geld verdiente und damit nicht umzugehen wusste. Den jungen Mann, der ihm sehr nahestehende Menschen durch Tod in kürzester Zeit verlor und manchmal sogar dabei zusehen musste. Den jungen Mann, der zweifelte weil alle an ihm zweifelten. Den jungen Mann, der nicht mehr weiter wusste und dem all seine Träume und Wünsche zerplatzten.
Und wissen Sie was dieser junge Mann durch all das gelernt hat?
Eins der Geheimnisse im Leben besteht darin, nicht die Dinge richtig zu tun, sondern die richtigen Dinge weiter zu tun. Egal, wie sehr einem der Wind entgegen bläst und egal wie sehr einem der Wind des Lebens die Beine wegzieht und man hinfällt.
Einmal mehr aufstehen, als man gefallen ist.
Sie werden feststellen, dass es zwar immer schwieriger scheint, aber jedes Mal wenn Sie es geschafft haben, dann merken Sie, wie leicht es doch letztlich war.
Einer meiner wichtigsten Mentoren hat einmal zu mir gesagt:
„Das Leben trifft Dich immer dort, wo Du es am wenigstens erwartest.
Dann, wenn Du es am wenigsten gebrauchen kannst und dort, wo es Dir am meisten wehtut.
Aber egal wann, wo oder wie es Dich trifft, steh immer einmal öfters auf, als Du fällst.„
Deshalb möchte ich heute ein besonderes Gedicht mit Ihnen teilen, das in einer Zeit in mein Leben trat, als ich es nicht zu schätzen wusste und das mir später half, als ich am Boden lag.
Es trägt den Titel:
Gib niemals auf
Wenn die Dinge nicht so laufen, wie Du möchtest,
Wenn Dein Weg Dich nur bergauf zu führen scheint,
Wenn Deine Einnahmen niedrig sind
und die Ausgaben hoch,
Wenn Du lachen möchtest, aber weinen musst, weil die Sorgen Dich nieder drücken.
Dann halte einen Augenblick inne, wenn nötig,
aber gib niemals auf!
Das Leben mit all seinen Höhen und Tiefen ist nicht immer leicht zu meistern.
Das müssen wir alle von Zeit zu Zeit lernen.
Denke daran, viele Menschen drehen um und geben auf, weil Sie denken sie hätten den Sieg errungen und merken zu spät, das dem nicht so ist.
Gib niemals auf wenn der Fortschritt
Dir zu langsam erscheint.
Vielleicht siegst Du schon mit dem nächsten Windhauch.
Denn oft hat der aufgegeben, der kurz davor stand
den Siegespokal des Lebens zu gewinnen.
Und erst als die Nacht über ihn hereinbrach, merkte er,
leider zu spät, wie nah er der goldenen Krone war.
Denke immer daran:
Erfolg ist eine Reihe von Fehlern – nur in umgekehrter Form.
Stehe auf und kämpfe wenn das Leben Dich am härtesten trifft.
Immer dann wenn es am Schlimmsten ist gib nie, nie, nie, nie niemals auf.
Dieses besondere Gedicht habe ich wiedergefunden, als ich eines meiner alten Journale durchgeblättert habe, während ich hier liegen muss. Als ich es gefunden habe und gelesen hatte, entschloss ich mich dazu es mit Ihnen zu teilen. Ein Schicksalsschlag, egal wie groß oder klein er auch sein mag, wird Sie immer aus der Bahn werfen. Er wird Sie, egal ob Sie das wollten oder nicht, in den Raum des Schmerzes stoßen und hinter Ihnen die Tür schließen, durch die Sie nie freiwillig hindurch wollten. Das können Sie nicht vermeiden, egal wie sehr Sie es auch versuchen. Schicksalsschläge gehören zum Leben, auch wenn wir alle am liebsten darauf verzichten würden.
Die Kunst liegt also nicht darin, Schicksalsschläge zu vermeiden – denn das können wir nicht wirklich. Aber wir können versuchen uns vorzubereiten, so gut es geht, auch wenn uns deshalb ein Schicksalsschlag trotzdem immer hart treffen wird. Doch wenn wir uns vorbereitet haben, dann wissen wir – wenn wir uns im Raum des Schmerzes wiederfinden – wie wir es schaffen können aus dem Raum wieder herauszukommen und darin sogar ein Stück weit zu wachsen. Wird es einfacher werden? Nein. Wir es Schneller gehen? Vielleicht ja vielleicht auch nicht. Die Schönheit des Lebens besteht darin, jeden Moment zu erkennen und das Beste aus jedem Augenblick zu machen. Und zwar sowohl aus den schönen Momenten, als auch aus den schmerzhaften und schwierigen Momenten.
Ich glaube an Sie und daran, dass Sie alles in sich haben, dass es braucht um aus Ihrem Leben einem Erfolg zu machen. Es gibt in Ihnen einen Teil, der dazu erzogen wurde Sie unten zu halten. Ignorieren Sie diesen Teil in sich.
Erlauben Sie dem anderen Teil in Ihnen (der Teil, der weiß dass Sie dazu bestimmt sind in Ihrem Leben Großartiges zu leisten!), jetzt auf Ihrem Lebensthron Platz zu nehmen. Sind Sie bereit? Dann sagen Sie jetzt laut: JA!
Herzlichst,
Ihr Coach Nuno F. Assis