Liebe Leserin, Lieber Leser,
138 Tage sind vergangen. „Herr Assis, was meinen Sie genau?“
Vor einigen Jahren hätte ich genau die gleiche Frage gestellt.
Ein neues Jahr hat vor 138 Tagen begonnen.
Wie war Ihr Jahr bisher? Wie hat es begonnen? So wie immer? Gut? Großartig?
Egal, welche Antwort Ihnen spontan einfällt – denken Sie einmal darüber nach, was Sie wirklich konkret getan haben, um das neue Jahr anders zu beginnen als in all den Jahren zuvor. Seien Sie ganz ehrlich zu sich selbst. Haben Sie wirklich etwas verändert oder hat Ihr Jahr so begonnen, wie jedes andere Jahr auch?
Was haben Sie in Ihrem Leben gegenüber 2008 verändert, so dass Sie in diesem Jahr mit mehr Erfüllung, Lebensqualität und Spaß rechnen können?
Immer wieder werde ich in Coachings gefragt:
„Herr Assis, was kann ich tun um erfolgreicher zu werden, um mehr aus meinem neuen Jahr zu machen?“
Die Antwort liegt auf der Hand:
Wenn Sie immer wieder das Gleiche tun, so können Sie keine anderen Ergebnisse erwarten als die, die Sie haben.
Wenn Sie also andere Ergebnisse in Ihrem Leben haben möchten, so müssen Sie beginnen die Dinge anders anzugehen, anders zu denken und sich andere Fragen zu stellen.
Deshalb frage ich Sie nun noch einmal:
Was haben Sie in den letzten 138 Tagen in Ihrem Alltag verändert, so dass dieses Jahr die Chance hat ein anderes Ergebnis für Ihr Leben hervorzubringen?
Und genau darin liegt ein Teil des Geheimnisses für Ihr Jahr.
Menschen lieben Gewohnheiten. Wenn Sie sich einmal zurück lehnen und darüber nachdenken, wie Sie jeden Morgen auf die gleiche Art und Weise Ihren Tag beginnen, mit der gleichen Hand die Zahnbürste benutzen, täglich einen fast identischen Ablauf im Bad haben, mit dem selben Bein zuerst in die Hose oder den Rock schlüpfen usw…..dann merken Sie, wir sehr wir alle unseren Gewohnheiten erliegen.
Damit befriedigen wir einerseits unser menschliches Grundbedürfnis nach Sicherheit. Andererseits schaffen wir uns damit aber auch eine Routine, die im Laufe der Jahre zu einer Art Gefängnis für uns selbst werden kann.
Verstehen Sie mich bitte richtig. Wir alle brauchen unsere Routinen, die uns Halt im Leben geben. Und es spricht auch nichts dagegen, den täglich gleichen Ablauf im Bad zu haben. Wichtig ist jedoch, dass wir die Gewohnheiten und Routinen erkennen, die wie ein Bremsklotz in unserem Leben stehen.
Fragen Sie sich einmal:
Tue ich jeden Tag zu mindestens 75% meiner Zeit etwas, das mir wirklich Spaß macht?
Wenn Sie diese Frage mit NEIN beantworten, dann sollte Ihnen klar sein, dass Sie wertvolle Lebenszeit verschwenden. Zeit, die Sie nie wieder zurückholen können.
Ist Ihnen klar, das Sie die letzten 138 Tage niemals wiederbekommen können? Sie sind weg. Für immer. Vergangen. Vorbei.
Und je nach Ihrer eigenen Werteskala werden Sie jetzt entweder innerlich zustimmen. Oder alles in Ihnen wird aufschreien und mit Argumenten wie „Man kann doch nicht nur tun was einem Spaß macht“ oder „Man muss hart arbeiten um seinen Lebensunterhalt zu verdienen“ oder „Man hat Verpflichtungen, denen man nachkommen muss“ oder „Sie haben leicht reden, Herr Assis“ reagieren. Doch was machen Sie mit solchen Reaktionen? Was lernen Sie von sich selbst?
In den vorangegangenen Fragen der Woche haben Sie das Konzept von „Reiz ⇒ LEERE ⇒ Reaktion“ kennengelernt. Und wenn Sie dieses Konzept durchdenken, dann begreifen Sie, dass Sie in Ihrem Leben zu jedem Zeitpunkt die Wahl haben. Immer. Sie entscheiden selbst, ob Sie Spaß in Ihrem Leben haben oder nicht. Sie entscheiden, ob Verpflichtungen für Sie zu einem moralischen, emotionalen Gefängnis werden oder ob Sie Ihr Sprungbrett sind zu mehr Lebensqualität und Lebensfreude.
Und Sie entscheiden jeden Tag aufs Neue, ob Sie weiter in Ihrer Vergangenheit leben wollen oder ob Sie beginnen, Ihre Zukunft anders zu gestalten. Was meine ich damit?
Der berühmte Denker und Philosoph Seneca hat einmal gesagt:
Der Mensch, der wir heute sind, sind wir aufgrund unseres Denkens und Handelns in der Vergangenheit. Der Mensch, zu dem wir Morgen werden wollen, können wir nicht werden wenn wir das Gleiche weiter tun.
Das Leben vieler Menschen ist es eine wiederkehrende Fortschreibung ihrer Vergangenheit. Sie bleiben in ihrer Vergangenheit verhaftet und entscheiden sich (bewusst oder unbewusst) dazu, jeden Tag so zu leben wie den gestrigen Tag. Und trotzdem hoffen sie, dass der große Lottogewinn, die nächste Gehaltserhöhung eine Veränderung herbeiführt und zu mehr Lebensglück beiträgt. Jedes Neujahr nimmt man sich die mehr oder weniger gleichen Vorsätze wieder vor, nur um dann in ein paar Tagen oder manchmal Wochen festzustellen, dass sich wieder nichts verändert hat.
Doch wie entkommen wir diesem selbstgeschaffenen Gefängnis?
Der berühmte Dichter und Schriftsteller Rainer Maria Rilke hat in einem seiner Werke, das den interessanten Titel „Du musst Dein Leben ändern“ trägt, folgende Passage niedergeschrieben:
„…Um ein Weniges nur übertreibend, möchte ich sagen, dass wir nicht sind; wir bilden uns fortwährend neu und anders in dem Durchkreuzungspunkt aller der Einflüsse, die in unser Daseinsgebiet hineinreichen. Man kann gar nicht oft genug im Leben das Gefühl des Anfangs in sich aufwecken, es ist so wenig äußere Veränderung dafür nöthig, denn wir verändern ja die Welt von unserem Herzen aus, will dieses neu und unermesslich sein, so ist sie sofort wie am Tage ihrer Schöpfung und unendlich. Es ist ein feines Geräusch in mir und eine Bewegung wie von kommender Flut.“
Welch schöner Vergleich… wie von kommender Flut…wecken auch Sie Ihre Flut!
Damit Sie etwas Inspiration bekommen für Ihre Flut, möchte ich Sie bitten sich einmal das nachfolgende Video anzusehen, über das ich vor kurzem durch einen Freudn aufmerksam gemacht wurde. Es handelt sich dabei um die Künstlerin Ilana Yahav, die mit Sand Meisterwerke schafft und Menschen inspiriert. Diese Künstlerin entfaltet Spaß und Leidenschaft bei ihrer „Arbeit“ und verhilft unzähligen Menschen mit ihren Talenten zu Spaß, Freude und Inspiration. Wie oft haben wir das Gefühl in unserem eigenen Leben, dass die Zeit uns durch die Hände rinnt wie Sand? Wie oft erleben wir Situationen in unserem Leben so, als ob man auf Sand gebaut hat?
In diesem Video sehen Sie, wie aus Sand etwas Wunderbares entsteht. Viel Spaß
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Haben Sie sich das Video angesehen? Haben Sie realisiert, dass Ihre besten Tage noch vor Ihnen sind?
Ich möchte, dass Sie realisieren: auch Sie können großartige Dinge tun.
Ich möchte, dass Sie begreifen: für die Dinge, die Sie lieben zu tun, gibt es ebenfalls einen Markt.
Ich möchte, dass Sie verstehen: Sie brauchen von niemandem eine Bestätigung oder Erlaubnis um sich wertvoll zu fühlen, um sich stark zu fühlen und jeden Tag in Ihrem Leben zu genießen und Spaß zu haben.
Ich selbst habe mir dieses Video 3mal angesehen, weil es mich über alles inspiriert.
Also 138 Tage in diesem Jahr sind vergangen. Okay. Und wie sollen Ihre restlichen 227 Tage in diesem Jahr werden? Was soll sich in Ihren nächsten 90 Tage verändern?
Denken Sie daran: Selbst der mächtigste und größte Baum wächst aus einem kleinen Samen.
Pflanzen Sie heute Ihren Samen und in den nächsten 90 Tagen sorgen Sie dafür, dass Sie jeden Tag darauf Acht geben ihn zu gießen, zu hegen und zu pflegen, damit er gesund wachsen kann.
Greifen Sie sich jetzt einen Stift und Papier und schreiben Sie auf, was sich innerhalb der nächsten 90 Tage wirklich in Ihrem Leben verändern soll und wie Sie das konkret angehen wollen.
Seien Sie spezifisch.
Sie sind ein besonderer Mensch. Ich glaube an Sie.
Ihr
Nuno F. Assis